Seit dem erfolgreichen Landesjugendsingen im Mai dieses Jahres steht fest: Salzburg ist ein Land der singenden Klassen. 70 teilnehmende Schul- und Jugendchöre sind eine bis dato nicht dagewesene Zahl an singbegeisterten Lehrern und Schülern und beweisen, dass die Gesangskultur in unserem Bundesland ganz hoch im Kurs liegt. Diese positive Entwicklung wird nun für die Volksschulen forciert und bekommt mit dem klingenden Namen „Das singende Klassenzimmer“ eine eigene Marke.
Singen als fester Bestandteil des Unterrichts in allen Schulklassen, das wird schon im laufenden Schuljahr zur Realität an Salzburgs Volksschulen. Das "Singende Klassenzimmer" steht für Freude am Singen, weniger Stress im Unterricht und bessere Konzentrationsfähigkeit der SchülerInnen. 15 Minuten täglich sollen den PädagogInnen während der Unterrichtszeit zum gemeinsamen Singen zur Verfügung stehen und dabei die positive Wirkung des Singens erfahrbar machen.
Getragen und gefördert vom Landesschulrat sind zahlreiche Institutionen an diesem Projekt beteiligt: die Pädagogische Hochschule Salzburg, die Universität Mozarteum sowie ausgewählte PädagogInnen und ChorexpertInnen waren bei der Ausarbeitung des Projekts involviert. Zudem spielen auch kulturelle Einrichtungen eine tragende Rolle: die Kulturabteilung des Landes Salzburg, das Forum Salzburger Volkskultur sowie das Musikum Salzburg unterstützen dieses Projekt und stellen den Lehrenden auf Anfrage MentorInnen und Singprofis zur Verfügung. Wichtig ist den Initiatoren, keine Singelite auszubilden, sondern flächendeckend die jungen Gehirne mit den wunderbaren Emotionen und der Energie des gemeinsamen Singens anzustecken. Auch sonst werden die PädagogInnen bei diesem Projekt auf breiter Basis unterstützt: Spezielle Fortbildungsmaßnahmen werden von der PH Salzburg sowie vom Chorverband Salzburg angeboten, passendes Notenmaterial mit Hörbeispielen wurden erstellt.
Die Problematik hinter diesem Projekt soll ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Aufgrund von Stundenkürzungen im österreichischen Schulwesen wurden die künstlerischen Fächer und damit auch die chorische und sängerische Bildung in den Schulen gekürzt. Umso wichtiger sind jene Schulen, die ein sichtbares Zeichen setzen und die Präsenz des Singens in der Öffentlichkeit verbessern und sichern. Vorbildfunktion hat hier das Land Steiermark, das bereits 2011 in Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat und dem Chorverband Steiermark das Meistersinger-Gütesiegel ins Leben gerufen und äußerst erfolgreich etabliert hat.
Das Engagement der Lehrenden wird auch in Salzburg entsprechend ausgezeichnet: alle teilnehmenden Klassen erhalten das Prädikat „Singendes Klassenzimmer“. Um die ganze Schule zum Singen zu bewegen, wurde die Auszeichnung 2-stufig konzipiert. Sobald jede Klasse in der Schule singt, wird die Schule mit dem Prädikat „Singende Schule“ ausgezeichnet. Im Juni 2018 werden die ersten Klassen zu einem gemeinsamen Fest in die Stadt Salzburg geladen, hier wird das Prädikat „Singendes Klassenzimmer“ erstmals verliehen.
Anmeldungen zum Singenden Klassenzimmer sind auf der Homepage des Landesschulrates möglich. Der amtsführende Präsident des Salzburger Landesschulrates, Johannes Plötzeneder ruft zum Mitmachen auf: „Alle Volksschulen des Landes können sich am Singenden Klassenzimmer beteiligen“, also keine Scheu vor neuen Herausforderungen! Eine aktive Beteiligung aller Salzburger Schulen ist im Sinne einer erfolgreichen Bildungsarbeit auf jeden Fall wünschenswert.
Weitere Informationen unter: http://www.lsr-sbg.gv.at/lsr/singendes_klassenzimmer/
Eine tolle Auszeichnung erfuhr das Singende Klassenzimmer vergangenen Herbst (08. Okt. 2019) mit dem Regionalitätspreis der Bezirksblätter Salzburg. Im Bild die Initiatoren bei der Preisverleihung: Michael Seywald (Musikum Salzburg), Birgit Heinrich (Bildungsdirektion Salzburg), Dieter Schaffer (Präsident Chorverband Salzburg), Berta Wagner (Forum Salzburger Volkskultur), LH-Stv. Heinrich Schellhorn und Christa Musger (Fachinspektorin Bldungsdirektion Salzburg). Foto: Bezirksblätter Salzburg